Neerdarlied
Worte und Weise von Herrn Willy Weyers
(Lehrer in Neerdar von 1946 – 1951)
Unser „Neerdarlied“ ist der alten Pappel gewidmet, die einst das Wahrzeichen von Neerdar darstellte:
1.
Wo Berge aneinander drängen, wo scharfer Nord den Tann zerzaust,
wo von den kargen steilen Hängen ein Chor von hundert Quellen rauscht
dehnt sich ein Tal mit blauen Schatten, darin ein Dorf in grünen Matten.
Mein kleines Neerdar, die traute Heimat.
2.
Und an des Dorfes enger Schwelle, wo hurtig hell ein Bächlein springt,
ragt trutzig stark ein Altgeselle, bewacht das Dorf, Mann, Weib und Kind.
Das ist der alte Pappelwächter, ein Hüter aller Dorfgeschlechter.
Der Schild der Heimat, der trauten Heimat.
3.
Gleich wie die Berg‘ und grünen Auen, so rauh umweht und still besonnt,
so kernig trutzig anzuschauen, wie es der riesen Pappel frommt.
So streben wir durch unser Leben, mit Gaben, die uns Gott gegeben.
Die traute Heimat…. Die traute Heimat.
Im Jahre 1956 musste die Pappel gefällt werden. Die Baumkrone fing an trocken zu werden und herunterfallende Äste stellten eine Gefahr dar.
4.
Der alte Baum, der ist gefallen, der Recke stark und hochbetagt,
der Feind droht mit begehrtem Krallen, das selbst das stärkste Herze zagt,
drum soll vereinte Kraft uns schützen, soll eins zum Wohl des andern nützen,
zum Trost der Heimat, der trauten Heimat.
Im Jahr 1990 pflanzen die damaligen Konfirmanden in Bereich der Einmündung zum alten Feuerwehrgerätehaus eine neue Pappel.
5.
Die alte Pappel ist gefallen, vor Jahren schon, ihr Platz blieb leer.
Nun pflanzen wir die junge Pappel, dass sie den Unfried‘ von uns wehr,
uns immerfort in Fried‘ vereine, dass fest wir wurzeln in dem einen:
in unserem Neerdar, der trauten Heimat……
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1949 – Strophen 1 – 3
1956 – Strophe 4
1990 – Strophe 5